Samstag, 2. Januar 2010

Druckwerke



SPIEGEL-online unterhält uns mit einem Bericht über einen dummdreisten Betrugsversuch: Ende des Monats stehen im Vorarlberger Feldkirch ein verkrachter Anwalt und ein ebenfalls wenig Vertrauen erweckender Langzeitarbeitsloser aus Deutschland vor dem Landgericht. Gemeinsam sollen die beiden Schlauberger versucht haben, in einer Privatbank im Kleinwalsertal 202 Eine-Million-Dollar-Noten einzuwechseln; 291 gleiche oder ähnliche Scheine hatten die Herren zwecks gleicher Verwendung in einem Koffer dabei. Eine Prüfung ergab, dass es sich bei 295 der Noten um Ein-Dollar-Noten handelte, denen jemand – „aufwändig und sehr professionell“ – sechs Nullen hinzugefügt hatte. Der Rest waren Fälschungen plumperer Art.
Wir dürfen gespannt sein, was die Richter im schönen Österreich von der Geschichte halten.
Der Spaßvogel Andy Warhol hat 1962 ein Werk mit dem Titel 200 One Dollar Bills geschaffen. Gegenstand des Siebdrucks mit Bleistift auf Leinwand im Format 203,8 x 234,3 cm: 200 naturgetreue Ein-Dollar-Noten. Bei Sotheby´s in New York hat das Bild im November 2009 für 39 Millionen Dollar den Besitzer gewechselt. Die Taxe hatte bei acht bis zwölf Millionen Dollar gelegen.
In beiden Fällen ging es ersichtlich um die Vermehrung von Kapital. Die Unterschiede springen ins Auge. Verstehen wir sie als Anregung: Gegen 18 Uhr des 2. Januar 2010 betrug die Staatsverschuldung der Bundesrepublik Deutschland etwa 1.730. 658.290 Euro. Pro Kopf der Einwohner ergab dies 21.210 Euro. Zu einem kräftigern Ruck der Zeiger der Schuldenuhr werden demnächst die famosen Maßnahmen unserer Regierung zur Ankurbelung der Konjunktur sorgen...
Leute, druckt große Scheine!

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